Tim und Struppi Wiki
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Der geheimnisvolle Stern Das Geheimnis der „Einhorn“ Der Schatz Rackhams des Roten

Das Geheimnis der "Einhorn" (Originaltitel: Le Secret de la Licorne) ist der 11. Band der Comic-Reihe Tim und Struppi. Weil der Band Tim im Lande der Sowjets als Band 0 gezählt wird, trägt dieser die Nummer 10. Die Geschichte erschien erstmals als schwarz-weißer Comic-Strip zwischen dem 11. Juni 1942 und dem 14. Januar 1943 in der belgischen Zeitschrift Le Soir. Als farbige Albumausgabe kam es erstmals 1943 heraus. Die aktuelle deutsche Ausgabe vom Carlsen-Verlag stammt aus dem Jahr 1998.

Handlung[]

In Brüssel sind Taschendiebe am Werk. Die Polizeidetektive Schulze und Schultze sind mit den Ermittlungen beauftragt, werden auf dem Flohmarkt aber selbst bestohlen. Tim, der mit Struppi ebenfalls auf dem Flohmarkt bummelt, entdeckt das Modell eines Dreimasters, das er kauft, weil er es Archibald Haddock schenken will. Er hat es dem Händler gerade für vierzig Mark[1] abgehandelt, als Iwan Iwanowitsch Sakharin dazukommt und es ebenfalls kaufen will. Der Händler verweist an Tim, der es gerade gekauft hat. Sakharin bietet Tim den doppelten Preis, aber Tim will nicht verkaufen. Ein weiterer Mann im blauen Anzug kommt dazu und ist ebenfalls an dem Modell interessiert, aber Tim bleibt hart.

Als er zuhause ist, klingelt Sakharin bei ihm und will erneut das Schiff für seine Sammlung kaufen, blitzt aber ab. Während Tim den Sammler hinauskomplimentiert, springt Struppi auf den kleinen Schrank, auf dem das Schiff steht und wirft es versehentlich herunter, wobei es beschädigt wird. Tim maßregelt seinen Hund, als Haddock erscheint. Tim zeigt ihm das Schiff. Haddock reagiert erschrocken und fordert Tim auf, mit zu ihm zu kommen. Dort präsentiert er dem Reporter ein Bild, das seinen Vorfahren den Ritter Frantz von Hadoque zeigt. Im Hintergrund des Bildes ist ein Schiff, das dem bei Tim verblüffend ähnlich sieht. Tim bemerkt den Namen des Schiffes, der Einhorn lautet. Er fragt sich, ob das Modell, das er gekauft hat, auch einen Namen hat. Mit Haddock eilt er zurück in die Labradorstraße 26, muss aber feststellen, dass bei ihm eingebrochen wurde und das Schiff gestohlen wurde. Tim hat prompt den Verdacht, dass Sakharin der Dieb ist und eilt zu dessen Adresse Mommsenstraße 21. Sakharin empfängt ihn freundlich in der Annahme, dass Tim sein Angebot akzeptieren wolle. Tim beschuldigt ihn jedoch des Diebstahls und findet in Sakharins Sammlung eines, das er für sein eigenes Schiff hält – doch es ist heil und kann nicht seines sein. Er wundert sich, weshalb Sakharin es dann haben wollte, der ihm aber sagt, es habe ihn gewundert, dass dieses Schiff dem seinen so ähnlich sei. Deshalb habe er es unbedingt haben wollen und sei auch weiterhin daran interessiert.

Tim kann Haddock nicht telefonisch erreichen und kehrt nach Hause zurück, wo er entsetzt sehen muss, dass erneut bei ihm eingebrochen wurde und diesmal auch alles auf den Kopf gestellt wurde. Am folgenden Tag kommen die Schulzes, die ziemlich ramponiert bei ihm ankommen und einen „kleinen Zwischenfall auf dem Flohmarkt“ als Grund für ihr derangiertes Aussehen angeben. Ihre gerade erst ersetzten Brieftaschen sind erneut gestohlen worden, wobei ihr Verdacht auf den Mann im blauen Anzug fällt, der ihnen am Vortag auf der Treppe in der Labradorstraße 26 entgegengekommen sei. Tim kann den Verdacht entkräften, denn wenn sie sich die Brieftaschen gerade erst gekauft haben, können sie nicht am Vortag entwendet worden sein.

Als er wieder allein ist, findet er beim Aufräumen einen Zettel mit einer rätselhaften Botschaft: Drey Brüder im Vereyn. Drey Einhörner im Geleyt sprechen wenn sie in der Mittagssonne fahren. Denn vom Lichte kommt das Licht. Und wird leuchten das + des Adlers. Zwischen „leuchten“ und „das + des Adlers“ befinden sich die Zahl 42 und zwei Symbole, die Tim nicht deuten kann. Ihm kommt die Ahnung, dass es um einen Schatz gehen könne und eilt zu Haddock, der ihm aber nicht öffnet, obwohl die Concierge sagt, dass er zu Hause sein müsse.

Tim hört Geräusche in Haddocks Wohnung und bemerkt, dass der Kapitän anscheinend mit sich selbst spricht. Er verlangt nach einem Schlosser, der die Wohnung öffnet, den die Concierge auch ruft. Weil der Riegel innen vorgeschoben ist, kann der Schlosser die Tür nicht öffnen. Tim und der Schlosser brechen die Wohnungstür auf – und stehen dem mit einem Säbel bewaffneten und mit einem federgeschmückten Hut im Stil des 17. Jahrhunderts behüteten Archibald Haddock gegenüber, der die Eindringlinge Freibeuter nennt, die er an den Rahen aufknüpfen will. Fluchend schlägt er die Concierge und den Schlosser in die Flucht. Haddock erklärt Tim, der sich über sein Verhalten sehr wundert, dass ihn die Geschichte mit dem Schiff sehr beschäftigt und er auf dem Speicher eine Seekiste mit dem Nachlass von Kapitän Hadoque gefunden und in dessen Erinnerungen gelesen hat.

Er erzählt Tim auch mithilfe eines Rollenspiels, dass Hadoque im Jahr 1698 von Santo Domingo kommend mit einer Ladung, die hauptsächlich aus Rum bestand, nach Europa segelte und ein Piratenschiff erspähte. Er habe den Kurs ändern lassen und das Piratenschiff angegriffen, aber die Treffer seien nur leicht gewesen, worauf das Piratenschiff die rote Flagge gesetzt habe – Zeichen für einen Kampf ohne Pardon. Die Einhorn wurde von den Piraten unter dem Kommando von Rackham dem Roten gekapert, die Mannschaft abgesehen von Kapitän Hadoque umgebracht, der nach dem Wille Rackhams der Crew ausgeliefert werden sollte, die nach den Worten des Piratenkapitäns Meister darin sein sollten, Gefangene auf kleiner Flamme zu rösten. Die Piraten zogen mit ihrer Beute auf die Einhorn um, weil deren eigenes Schiff während es Kampfes einen Fangschuss bekommen hatte und dessen Sinken nicht mehr zu verhindern war. Doch Hadoque konnte sich befreien, als die Piraten ihren Sieg feierten, Rackham töten und das Schiff sprengen, wobei alle Piraten ums Leben kamen.

Haddock erklärt, dass sich aus den Aufzeichnungen eine Art Testament ergäbe. Hadoque habe jedem seiner drei Söhne ein Modell der Einhorn vermacht und sie aufgefordert, den Großmast leicht nach hinten zu kippen. Dann würden sie etwas finden, was vom Licht kommt. Tim erkennt, dass es sich bei dem aufgerollten Pergament, das er gefunden hat, um einen Teil einer Schatzkarte handeln muss, die zum Schatz Rackhams des Roten führt. Er kann den Beweis jedoch nicht antreten, weil ihm seine Brieftasche gestohlen wurde – in der Straßenbahn, wie er vermutet.

Mit Kapitän Haddock macht er sich zu Sakharin auf den Weg, um zu prüfen, ob in dessen Schiff ebenfalls ein Pergament ist. Vor dem Haus Mommsenstraße 21, in dem Sakharin wohnt, schreit jedoch eine Frau um Hilfe, weil Sakharin ermordet worden sei. Tim und Archibald finden den Sammler leblos in seinem Wohnzimmer, an seinem Exemplar der Einhorn wurde der Großmast herausgenommen, das Pergament ist weg. Schulze und Schultze stoßen dazu, um den Fall zu untersuchen und äußern prompt den Verdacht, dass Haddock der Schuldige ist. Der grantige Kapitän beschimpft und vermöbelt die Detektive, bis sie für den Verdacht um Entschuldigung bitten. Sakharin ist auch nicht tot, sondern wurde von einem Besucher am Vorabend betäubt, der ihm alte Drucke zum Kauf angeboten hatte. Er beschreibt ihn als ziemlich dicken Mann mit kleinem Schnurrbart im blauen Anzug und mit braunem Hut. Tim wird klar, dass es sich um den Mann vom Flohmarkt handeln muss, der schon versuchte, ihm das Modell abzukaufen, den die Schulzes schon im Verdacht hatten, ihnen die Brieftaschen entwendet zu haben. Er berichtet den Detektiven, dass ihm seine Brieftasche ebenfalls gestohlen wurde. Sie meinen, sie hätten eine Methode gefunden, den Taschendieb zu überführen, indem sie ihre eigenen Brieftaschen mit Gummibändern gesichert hätten.

Tim und Haddock kehren in die Labradorstraße 26 zurück, wo vor dem Haus der Mann im blauen Anzug schon auf sie wartet und mit Tim sprechen möchte. Bevor sie ins Haus gehen können, fährt ein Auto vorbei, aus dem auf den Besucher geschossen wird. Bevor der schwer verletzte Mann das Bewusstsein verliert, warnt er Tim, dass „die“ auch ihn erschießen würden und zeigt auf einige Spatzen, die am Straßenrand picken. Tim und Archibald können sich darauf keinen Reim machen.

Um den Mann zu schützen, veranlasst Tim, dass in der Zeitung vom Tod des Mannes berichtet wird. Haddock liest das und geht damit zu Tim, der gerade mit dem Krankenhaus telefoniert und erfährt, dass der Verwundete noch ohne Bewusstsein ist, aber wohl überleben wird. Den verblüfften Haddock klärt er auf, dass die Attentäter sich nach dieser Maßnahme verraten könnten.

Am Abend warten die Schulzes auf die Straßenbahn, als ein gutbürgerlich gekleideter Mann mit grauem Spitzbart einem die Brieftasche stehlen will. Das Gummiband an der Brieftasche tut seinen Dienst, schlägt den Eigentümer aber erst einmal k. o. Der andere Detektiv kann den Dieb zwar an der Jacke zu fassen bekommen, doch zieht der sie einfach aus, womit die Jacke dem Verfolger ins Gesicht fliegt, der – dadurch blind – gegen einen Laternenpfahl rennt und ebenfalls außer Gefecht ist. Immerhin haben sie Tims Brieftasche in der Jacke gefunden und informieren ihn am folgenden Tag über den Fund.

Überglücklich eilt Tim mit Haddock zu den Schulzes und holt seine Brieftasche dort ab. Anhand eines eingenähten Reinigungszeichens, das Tim findet, wollen sie in der Reinigung nachfragen, wem die Jacke gehört.

Als Tim wieder zu Hause ist, kommt ein Lieferwagen, dem zwei Männer entsteigen, eine Kiste aus dem Laderaum holen und die Concierge Frau Fink nach Tim fragen. Sie verweist auf die erste Etage. Sie warten vor dem Haus zwei Männer mit einer Kiste, die ihm geliefert werden soll. Er hat nichts bestellt, sieht aber auf Veranlassung eines der Lieferanten auf den Lieferschein. Der zweite betäubt ihn, sie stecken ihn in die Kiste und transportieren ihn in ihrem Lieferwagen ab. Struppi, der das vom Fenster beobachtet hat, bellt dem Wagen hinterher und verfolgt ihn, was sowohl den gerade ankommenden Haddock als auch die Concierge, Frau Fink, stutzig macht.  

Tim findet sich in einem Gewölbe wieder und erkennt, dass ihn jemand gefangen genommen hat. Über eine Sprechanlage fordert jemand von ihm zwei Pergamente, von denen er meint, Tim habe sie ihm weggenommen. Man habe seine Wohnung in der Nacht durchsuchen lassen, aber nur das Pergament aus Tims Brieftasche gefunden. Tim weiß von nichts und bekommt von dem Gangster zwei Stunden Bedenkzeit.

Während Struppi hartnäckig nach seinem Herrchen sucht und sich auch von Schmutz nicht bremsen lässt, kann Tim mithilfe eines Balkens die Wand zu einem anderen Kellerraum durchstoßen, was die Eigentümer des Hauses aufmerksam macht. Nach einer wilden Verfolgungsjagd im Keller, bei dem einiges an dort gelagerten Kostbarkeiten zu Bruch geht, kann Tim in das eigentliche Haus, das Schloss Mühlenhof, entkommen und Archibald Haddock anrufen. Wegen einer schlechten Verbindung kann der ihn aber kaum verstehen. Tim wird von Nestor gestellt, dem Butler der Eigentümer, kann aber den Butler niederschlagen und in den Garten entkommen. Auf Anweisung eines der Eigentümer lässt Nestor den Wachhund Brutus los, der sich losreißt und mit der Leine an einem Ast hängenbleibt. Tim kann einen der ihn verfolgenden Eigentümer überlisten, ihm die Pistole abnehmen. Brutus kann sich zwar losreißen, aber Tim geht rechtzeitig in Deckung, so dass der Hund seine Herren umreißt und ebenso benommen ist wie sie. Tim führt die Verfolger zum Schloss ab. Dort erwartet der entsetzte Nestor sie und kann Tim niederschlagen. Struppi kommt rechtzeitig, um seinem Herrchen beizustehen. Nur Sekunden danach erscheinen auch die Schulzes und Haddock, die die Waagschale zu Tims Gunsten verschieben.

Tim erfährt, dass die Detektive den Taschendieb namens Aristide Klemm-Halbseid ausfindig gemacht haben und ihn verhaften wollten, als sie den Auftrag bekamen, die Brüder Vogel-Faull, die Eigentümer von Schloss Mühlenhof, zu verhaften. Haddock berichtet, dass er nach Tims Anruf, von dem er nichts verstand, einen Anruf vom Krankenhaus bekommen habe und dorthin gefahren sei. Von dem angeschossenen Mann habe er erfahren, dass er von seinen Auftraggebern, den Brüdern Vogel-Faull, niedergeschossen worden sei. Erst, als in dem Gespräch von Schloss Mühlenhof die Rede gewesen sei, habe er den Zusammenhang begriffen und die Polizei informiert.

Während Haddock mit Tim spricht, können die Brüder Vogel-Faull die Detektive ausschalten, aber nur einer, Maxim, kann mit dem Auto fliehen. Der andere wird festgenommen und von Tim zur Rede gestellt. Doch erst, als Tim ihn damit konfrontiert, dass sein Untergebener überlebt hat und sie angezeigt hat, packt er aus: Er und sein Bruder Maximus hätten das Schloss zwei Jahre zuvor gekauft und auf dem Boden ein beschädigtes Schiffsmodell gefunden. Bei der Reparatur sei ein Pergamentröllchen heraus gefallen. Weil sich daraus ergeben habe, dass es drei Exemplare geben müsse, begannen sie, danach zu suchen. Barnabas, der Angeschossene, sei einer ihrer Aufkäufer, der sie auf das Exemplar aufmerksam gemacht habe, das Tim kurz zuvor gekauft hatte und das er vergeblich versucht habe, ihm abzukaufen. Es ergibt sich, dass die Brüder ihn angestiftet hatten, bei Tim einzubrechen und dessen Schiff zu stehlen und die Wohnung nochmals zu durchsuchen, weil das Pergament nicht mehr im Großmast war. Barnabas sei dann Sakharin eingefallen, der ebenfalls versucht hatte, das Schiffsmodell zu erwerben. Den habe er am Tag darauf aufgesucht, ihn betäubt und dessen Pergament an sich genommen. Es sei dann zwischen den Brüdern und Barnabas zum Streit über die Kaufsumme gekommen, worauf Barnabas ihnen gedroht hatte. Maximus habe daraufhin Panik bekommen, dass Barnabas sie verraten könnte und auf ihn geschossen, als sie gesehen hätten, dass er mit Tim sprach.

Tim will wissen, weshalb sie ihn dann noch entführt hätten. Der verhaftete Bruder erklärt, sie hätten das getan, weil sie die Pergamente haben wollten, von denen sie annahmen, Tim habe sie. Dem kommt der Verdacht, Sakharin könnte sich daran vergriffen haben. Tim fordert sein Pergament zurück, doch das hat Maximus bei sich. Ein Besuch bei Sakharin bleibt erfolglos, weil der für zwei Wochen verreist ist. Er geht zu den Detektiven, die Gebrüder Vogel-Faull zwar noch nicht geschnappt haben, ihn aber zu Klemm-Halbseid mitnehmen, einem pensionierten Beamten, der an Kleptomanie leidet und über seine Diebstähle mit amtlicher Genauigkeit Buch führt. Tim findet eine Brieftasche von Maximus Vogel-Faull, in der sich die beiden Pergamente befinden.

Vogel-Faull wird verhaftet und bei ihm auch das dritte Pergament gefunden. Mit deren Hilfe können Tim und Archibald erkennen, dass sich der Schatz an einem Ort mit den Koordinaten 20 Grad, 30 Minuten und 42 Sekunden nördlicher Breite und 70 Grad, 52 Minuten und 15 Sekunden westlicher Länge befinden muss. Haddock will dazu die Sirius von seinem alten Freund Chester chartern und mit Tim auf Schatzsuche gehen.

Wird mit Der Schatz Rackhams des Roten fortgesetzt

Handelnde Personen[]

Hauptcharaktere[]

Nebencharaktere[]

Gastcharaktere[]

Erwähnte Charaktere[]

Chester


Einzelnachweise[]

  1. im Original vermutlich Francs


de:Das Geheimnis der „Einhorn“

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